Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen trainiert Erstmaßnahmen
Zu über 34.000 Rettungseinsätzen werden professionelle Helfer pro Jahr im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gerufen. Bis Notärzte und Rettungssanitäter vor Ort eintreffen, vergehen einige Minuten. Das ist eine wertvolle Zeit, in denen Verunfallte oder Erkrankte im Idealfall von Laien erstversorgt werden. „Jeder kann Erstmaßnahmen anwenden und sollte keine Angst haben, dabei etwas falsch zu machen. Das Grundwissen rund um Erste Hilfe und Wiederbelebung lässt sich unkompliziert auffrischen“, ermutigt der Facharzt für Anästhesiologie und Notfallmedizin Armin Eisewicht. Der Leitende Oberarzt der Abteilung Interdisziplinäre Notfallmedizin der Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH verantwortet ärztlich auch den Rettungsdienst des Landkreises. Am 22. Mai 2019 lädt er um 16:00 Uhr zur Patientenakademie zum Thema „Erstmaßnahmen“ ins Wolfener Kulturhaus ein.
Jeder kann und muss helfen!
Im Notfall zählen Sekunden und jeder sollte wissen, was zu tun ist und was auch beim Alarmieren des Rettungsdienstes zu beachten ist. „Die Realität sieht leider anders aus. Viele Menschen trauen sich einfach nicht, Erstmaßnahmen anzuwenden mit fatalen Folgen für die verunfallten oder erkrankten Personen“, weiß Armin Eisewicht aus Erfahrung. Statistisch haben nur rund 20 Prozent der Bevölkerung jemals ein Erste-Hilfe-Training gemacht und nur etwa die Hälfte davon gibt an, im Fall der Fälle auch tatsächlich Erstmaßnahmen einsetzen zu wollen. „Diese Scheu ist inakzeptabel. Jeder kann und muss helfen bis zum Eintreffen eines Arztes. So sieht es das Gesetz vor und stellt unterlassene Hilfeleistung unter Strafe. Zur Ersten Hilfe gehört das Absetzen des Notrufs und die Betreuung der hilfsbedürftigen Person. Auch Atemkontrolle und Herzdruckmassage sind für Laien einfach durchzuführen.“ Das wird der Notfallmediziner im Seminar am 22. Mai an einer Reanimationspuppe erklären und mit den Interessierten üben. „Die Überlebenschancen bei einem Herzinfarkt erhöhen sich dadurch den Ersthelfereinsatz nachweislich“, sagt Armin Eisewicht. Experten wie er propagieren dabei immer wieder, sich in einer solchen Situation an den Rhythmus von Hits wie „Stayin Alive“ oder „Yellow Submarine“ zu erinnern und in diesem Takt die Herzdruckmassage durchzuführen.