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Besuch in Wolfener Seniorenwohngemeinschaft wieder möglich

Seit Montag sind in Pflegeeinrichtungen in Sachsen-Anhalt wieder Besucher erlaubt. Es ist eine vorsichtige, aber lang ersehnte Lockerung des seit Wochen andauernden Besuchsverbots. Auch die Bewohner der zur Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH gehörenden Seniorenwohngemeinschaft „BelcantoHaus“ freuen sich über die zwar streng regulierten, aber nun doch wieder möglichen Besuche von Angehörigen.

„Bring Corona nicht zur Oma.“

Eine Person (älter als 16 Jahre) kann pro Tag für eine Stunde einen Bewohner in dessen Zimmer besuchen. „Wir haben im Vorfeld jeden Bewohner angeschrieben und ein Hygienekonzept erarbeitet. Vormittags und nachmittags gibt es ein vorgegebenes Besuchszeitfenster pro Wohnebene. Die Personalien jedes Besuchers werden registriert. Selbstverständlich sind die Abstandsregeln einzuhalten, Hände sind zu desinfizieren und alle haben Mund-Nase-Bedeckungen zu tragen. Die Besucher müssen schriftlich bestätigen, dass sie sich gesund fühlen und unsere Mitarbeiter nehmen sie zudem in Augenschein“, erklärt Heimleiter Jörg Heinrich.
Das klingt sehr bürokratisch, ist aber notwendig. „Wir wollen weiterhin alles dafür tun, um Corona-Infektionen vom <<BelcantoHaus>> fern zu halten“, bestätigt auch Aniko Finke. Die stellvertretende Pflegedienstleiterin weiß, wie sehr die Kontakt-Entbehrungen den Bewohnern zu schaffen machen. Was jüngeren Erwachsenen schon schwerfällt, nimmt für hochbetagte und insbesondere dementiell erkrankte Menschen viel schlimmere Dimensionen an. Da erscheinen die eigentlich vertrauten Betreuer durch den Mundschutz plötzlich fremd.

Feiern auf Distanz

Die Mitarbeiter sorgten in der Wolfener Seniorenwohngemeinschaft nach besten Kräften für Ablenkung von der verordneten Isolation. Passend zur Jahreszeit wurden in den Wohnbereichen kulinarische Ereignisse rund um das Königsgemüse Spargel oder eine erfrischende Eisrunde zelebriert. Auch das Sommerfest ist schon in Planung. „Es wird anders ablaufen als sonst. Die Angehörigen werden fehlen und unsere Bewohner werden sich ausschließlich auf den Terrassen aufhalten. Von dort aus können dann aber alle den musikalischen Höhepunkt genießen“, verspricht Aniko Finke. Bis zum Sommerfest sind es noch rund sechs Wochen. Jetzt steht erst einmal die gelockerte Besuchsregelung im Fokus. Die Angehörigen rufen bereits zahlreich an, um Besuchstermine zu vereinbaren. „Die Maß-nahmen erfordern von allen Verständnis. Es ist ein Schritt zurück in die Normalität, den unsere Bewohner sehr herbeisehnen.“ Heimleiter Jörg Heinrich ist froh, dass seine Mitarbeiter diese Zeiten der Einschränkungen so engagiert und kreativ gestalten. Sogar Mund-Nase-Bedeckungen wurden hier in den letzten Wochen genäht, damit alle auskömmlich ausgestattet sind.