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An den Außengrenzen des Gesundheitszentrums stapeln technische Mitarbeiter jeweils zehn, drei Meter lange Aluminiumelemente übereinander in spezielle Ver-ankerungen. Insgesamt 1.800 solcher Elemente gibt es. Im Katastrophenfall ergeben sie zusammen mit den bis zu zwei Meter unsichtbar im Boden versenkten Be-tonmauern ein Bollwerk gegen Hochwasser. „Wie wichtig diese Schutzeinrichtung sein kann, lehrte uns die Flut im Jahr 2002. Damals war der Neubau des heutigen Gesundheitszentrums gerade bezugsfertig und wurde von den Hochwassermassen geflutet. Erst über ein Jahr später und nachdem 33 Millionen Euro zur Beseitigung der Hochwasserschäden am Neubau investiert worden waren, konnte dann der Umzug stattfinden“, erinnert sich Dr. Joachim Wormuth. Der Facility Manager im Gesundheitszentrum weiß auch, dass damals rund eine Million Euro in den Hochwasserschutz flossen.

Hochwasserschutz regelmäßig auf den Prüfstand

Einmal jährlich wird das Errichten der Hochwasserschutzsysteme geübt. „Wichtig ist, dass alle technischen Mitarbeiter wissen, wie das System im Fall des Falles aufzubauen ist. Zudem muss jede der rund 1000 großen Bodenschrauben her-ausgedreht, gereinigt und gefettet werden“, erklärt Dr. Wormuth. Um die Nachbarschaft nicht zu ängstigen, werden lediglich einige Meter des Hochwasserschutzsystems aufgebaut. Die einzelnen Elemente lagern in einer eigens dafür errichteten Halle. Geschäftsführer Dr. René Rottleb sieht in dieser „Trockenübung“ eine wichtige Maßnahme: „Wir hoffen, dass uns keine neue Flut ereilt. Angesichts der dramatischen Flutbilder aus Nordrhein-Westfalen und Ba-den-Württemberg müssen wir uns aber der Gefahren von Naturgewalten stets bewusst sein. Der regelmäßigen Kontrolle der Funktionstüchtigkeit unseres Hochwasserschutzes kommt deshalb eine enorme Bedeutung zu.“

Die Mitarbeiter der Abteilung Technik nehmen die Übung sportlich und packen kräftig an. Wenn jemals wieder eine Flutsituation eintreten sollte, kann das Schutzsystem des Gesundheitszentrums in circa sechs Stunden hochgezogen sein. Die Patienten müssten dann auf umliegende Kliniken verteilt werden. Dass dies gelingt, wurde im Jahr 2013 notgedrungen erprobt. Die damalige Flut verschonte das Gesundheitszentrum, erforderte aber gemäß Katastrophenplan die vorsorgliche Evakuierung. „Das wollen wir trotz funktionierender Hochwasserschutzsysteme möglichst nicht noch einmal erleben“, hofft Dr. Rottleb.

 

Bildunterschrift:

Die technischen Mitarbeiter Alexander Karaew und Manuel Thielicke inspizieren gemeinsam mit Geschäftsführer Dr. René Rottleb und Facility-Manager Dr. Joachim Wormuth (von links nach rechts) die Elemente der Hochwasserschutzmauer im Gesundheitszent-rum Bitterfeld/Wolfen.