Die Auszubildenden des ersten bis dritten Lehrjahres haben zum wiederholten Mal die Regie auf der Station IM7 übernommen. Unser Schülerprojekt wurde in diesem Jahr zur Freude aller Beteiligten auf zwei Wochen erweitert. Dieser Wunsch wuchs aus den Erfahrungen der letzten Projekte. Die Schüler und auch die betreuenden Pflegekräfte erkannten recht schnell, dass es doch etwas mehr Zeit benötigt, um sich in die auch oft noch unbekannten Aufgaben einzufinden bzw. herangeführt zu werden. Nach einer Einarbeitungsphase von zwei bis drei Tagen begann für viele Schüler erst der tatsächliche Lernprozess. Somit war uns allen sehr schnell klar, eine Woche ist zu wenig.
Voller Enthusiasmus und Spannung starteten wir am Montag, den 14.8.2017 in unser Projekt. Die Bereichspflege mit jeweils 9 Patienten wurde beibehalten und die Azubis entsprechend den Lehrjahren und den Verantwortungsbereichen eingeteilt. Jeden Bereich beaufsichtigte eine examinierte Fachkraft. Die Patienten waren bereits einige Tage zuvor informiert worden und waren nun ebenfalls ganz gespannt. Schnell wurde deutlich, dass nach einigen Startschwierigkeiten unsere Azubis das Ruder fest im Griff hatten. Sie scheuten sich nicht vor neuen Aufgabenbereichen, waren offen für Hinweise, motiviert und immer wenn etwas durch die Schwestern erklärt wurde, bildete sich schnell eine Traube, denn jeder wollte vor allem alles richtig machen. Im Vordergrund standen in dieser Projektwoche, dass unsere Auszubildenden die Möglichkeit haben, ihre Tätigkeiten selbst zu organisieren und die Bereichspflege mit allen Tätigkeiten selbst durchzuführen. Somit verstehen lernen, welches Aufgabenpensum im Alltag eines /-er Gesundheits- und Krankenpflegers /-in täglich bewältigt werden muss. Genau das ist es ja auch was wir am Ende der Ausbildung von unseren Azubis erwarten und in der komplexen Abschlussprüfung sehen wollen. Sie müssen organisieren, entscheiden, prüfen, pflegen, durchführen, begründen und dokumentieren. “Alles unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht so einfach!“, so das Resümee unserer Schüler. Schnell wurde auch klar, dass die Aufgabenbereiche zum „regulären Azubidienst“ sich drastisch erweiterten.
Weil unsere Schüler hier in diesem Projekt einmal die Möglichkeiten dazu bekommen hatten, wurden natürlich auch Defizite sehr deutlich. Wir beobachteten, dass unsere Schüler sehr gut am Patienten arbeiten und immer bestrebt sind, unsere Klinikstandards einzuhalten. Wo die meisten Defizite aufgezeigt wurden, sind die administrativen Aufgaben. Es ist wichtig für unsere Schüler, Zusammenhänge in all ihren Tätigkeiten erkennen zu können. Daran müssen wir in Zukunft noch arbeiten und unsere Anleitungen auch dahingehend ausrichten.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses Projekt für alle ein Erfolg war. Die Schüler waren gefordert wie nie, haben viel Neues gelernt und sich engagiert eingebracht. Den Schwestern der Station IM7 und mir haben die Schüler Einiges abverlangt, denn den ganzen Tag begleiten und anleiten ist nicht so einfach, wie es häufig aussieht. Und nicht zu vergessen, ganz wichtig, unsere Patienten haben sich ohne Ausnahme gut behandelt und betreut gefühlt. Dies bestätigten sie auf den Fragebögen, die sie gern für uns ausfüllten. Auf den Weg gaben sie uns mit: „Ein sehr gutes Projekt – Danke!“, „Das Projekt hat uns Patienten gut getan, es war erfrischend!“, “Ich war sehr zufrieden!“, „Klasse“, „Sehr wertvoll für Ihre Auszubildenden!“. Sie zeigten wirklich sehr viel Geduld und Verständnis.
Enden möchte ich mit einem großen Dankeschön, einerseits an alle Schwestern der Station IM7 und die Stationsleitung Schwester Nicole, welche das Projekt mit uns geplant, vorbereitet und durchgeführt haben. In dieser Woche ist es uns gelungen, dass sich die Auszubildenden untereinander näher kennen gelernt haben, voneinander gelernt haben und auch wir unsere Azubis und ihre Fähigkeiten besser kennen lernen konnten. Jeder von uns hat etwas dazu gelernt und der Wunsch wurde deutlich, dieses Projekt jährlich fortzuführen.
Steffi Hacker
Zentrale Praxisanleiterin