„Das schwache Herz“ lautet das Motto der diesjährigen Herzwochen.

Wie der aktuelle Deutsche Herzbericht zeigt, ist die Erkrankungshäufigkeit der Herzinsuffizienz seit Jahren steigend. In Deutschland wird die Zahl der Patienten mit Herzschwäche auf 2-3 Millionen geschätzt. Jedes Jahr müssen rund 445.000 Patienten mit Herzschwäche im Krankenhaus behandelt werden. Die Herzschwäche ist eine der drei häufigsten Todesursachen, noch vor den Krebserkrankungen.

Die gute Nachricht: In den letzten Jahren sind große Fortschritte bei den Therapiemöglichkeiten erzielt worden.

Allerdings ist es ein großes Problem, dass die Patienten die Herzschwäche und die damit verbundenen Beschwerden wie Leistungsabfall, Atemnot, geschwollene Beine oft als altersbedingt resigniert hinnehmen und nicht wissen, dass dagegen etwas getan werden kann. Jeder, der unter Atemnot leidet, sollte den Arzt aufsuchen, um zu klären, ob eine Herzschwäche die Ursache ist. Denn je früher eine Herzschwäche erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen, sie wirksam zu bekämpfen.

Das Gesundheitszentrum beteiligt sich an der Kampagne und daher fand am 15. November 2017 im Städtischen Kulturhaus Bitterfeld-Wolfen eine Patientenakademie unserer Medizinischen Klinik I zum Thema „Das schwache Herz – Diagnosen und Therapie der Herzinsuffizienz heute“ statt.

Viele Betroffene und Interessierte nahmen die Möglichkeit wahr, sich über Herzschwäche aus kardiologischer, herzchirurgischer und pflegerischer Sicht zu informieren. Zu diesen Themen referierten Herr Hanna (Chefarzt der Medizinischen Klinik I des Zentrums für Innere Medizin), Herr Dr. Oezkur (Oberarzt der Kardiochirurgie des Mitteldeutschen Herzzentrums am Universitätsklinikum Halle) und Frau Wendt (Pflegeexpertin für Patienten mit Herzschwäche der Medizinischen Klinik I des Zentrums für Innere Medizin). Interessant war auch die Thematik „Warum muss ich überhaupt Tabletten nehmen?“ zu welcher Herr Oberarzt Silbernagl, Leiter des Fachbereiches nichtinvasive Kardiologie der Medizinischen Klinik I des Zentrums für Innere Medizin, berichtete.

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Die Besucher nutzten wie immer gern die Gelegenheit Fragen zu stellen und mit unseren Referenten ins Gespräch zu kommen. So u.a. auch mit Herrn Oberarzt Dr. Oezkur zu seinen Ausführungen zur Kunstherzimplantation, welche immer mehr an Stellenwert gewinnt.

Auch in diesem Jahr konnte Herr Chefarzt Hanna wieder mit Stolz über eine weitere positive Entwicklung der Klinik berichten: Seit 2017 sind wir Standort des Mitteldeutschen Herzzentrums.

Im Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen werden jährlich über 5.000 Patienten mit akuter und chronischer Herzschwäche behandelt. Die Diagnostik wird mit modernen Geräten nach den aktuellsten Leitlinien der deutschen und europäischen Gesellschaft für Kardiologie zügig und standardisiert durchgeführt. Zusätzlich zu den medikamentösen, invasiven (Koronarangiographie, Ballondilatation und Stentimplantation) und Device (Schrittmacher, 1-2 und 3-Kammer Defibrillatoren) Therapien wird im Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen eine spezielle Mikroschulung der Patienten mit deren Angehörigen (Ehemann/Ehefrau/Partner) durch unsere Pflegeexpertin für Herzschwächepatienten durchgeführt.

Des Weiteren haben die Patienten die Möglichkeit in unserer Herzschwäche-Selbsthilfegruppe teilzunehmen, so dass sie auch nach Entlassung nicht auf sich allein gestellt sind und sich bei Alltagsproblemen gegenseitig unterstützen können.

Abschließend noch ein herzliches Dankschön an die Firma Novartis für die freundliche Unterstützung der Veranstaltung.

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