Am 12. September 2018 wurde im Städtischen Kulturhaus Bitterfeld-Wolfen eine Patientenakademie unserer Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie zum Thema „Das kranke Kniegelenk“ durchgeführt. Trotz des schönen Spätsommertages fanden viele Betroffenen und Interessierte den Weg zur Veranstaltung.

Es referierten der Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Herr Dr. med. Holger Welsch, Facharzt für Chirurgie/spezielle Unfallchirurgie, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Sportmedizin und D-Arzt sowie Herr Oberarzt Dr. med. Ralf Schräpler, Facharzt für Chirurgie, Physikalische Therapie und Balneologie, welcher gleichzeitig auch der stellvertretende Leiter unseres EndoProthetikZentrums ist.

Patientenakademie UC 2018 - Das kranke Kniegelenk 1

Herr Dr. Welsch berichteter in seinem Vortrag ausführlich über die Funktion des Kniegelenks, dessen Anatomie, Möglichkeiten der Diagnostik und von welchen typischen Erkrankungen das Knie betroffen sein kann. Typische Erkrankungen sind z.B. Fehlbildungen der Kniescheibe, aseptische Nekrosen, Entzündungen am Knie, Stoffwechselerkrankungen und Tumore. Dabei ist es wichtig, immer auch die Grunderkrankung zu behandeln.

Anhand von Röntgen-, CT- und MRT-Aufnahmen stellte der Chefarzt sehr anschaulich auch verletzungsbedingte Schäden am Kniegelenk dar, wie z.B. frakturbedingte Knorpelschäden, welche zu einem erhöhten Gelenkverschleiß und damit auch zu Arthrose führen können, Meniskusschäden, Verletzungen an den Bändern (Kreuzband, Seitenband) und Luxationen (Verrenkungen des Gelenks).

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Herr Oberarzt Dr. Schräpler sprach im Anschluss über die spezielle Gelenkerkrankung „Arthrose“, welche eine Gelenkabnutzung darstellt, die das altersübliche Maß überschreitet. Die Häufigkeit der Erkrankung steigt mit zunehmendem Alter und ist von der Anzahl her vergleichbar mit koronaren Herzerkrankungen und Bluthochdruck. Jeder 7. Mensch leidet an Arthrose.

Er verglich dieses Krankheitsbild sehr plastisch mit einer Meissner-Porzellan-Tasse, welche anfangs eine glatte, ästhetische Oberfläche besitzt aber mit den Jahren oder speziell nach einem Defekt, uneben wird.

Im Weiteren informierte er zu den Ursachen von Arthrose, über Symptome, Diagnostik, Behandlung und Therapieziele. Eine oftmals angebotene Behandlungsmöglichkeit stellen Hyaluronsäurespritzen dar. Nach seiner Erfahrung wird dadurch eine Schmerzlinderung erzielt und der Entzündungsreiz verringert – eine Knorpelverbesserung wurde bislang jedoch wissenschaftlich noch nicht belegt. Er selbst ist ein großer Freund der physikalischen Therapie. Zur Linderung der Beschwerden können auch orthopädische Hilfsmittel zum Einsatz kommen.

Herr Dr. Schräpler stellte dann noch verschiedene Kniegelenkprothesen vor, die bei fortgeschrittenem Krankheitsbild als Gelenkersatz zum Einsatz kommen können. In diesem Zusammenhang informierte er auch über das an unserem Haus etablierte EndoProthetikZentrum (EPZ) welches 2013 gegründet wurde und sich mit der Versorgung von Patienten mit Endoprothesen der Gelenke befasst. In ihm sind alle an der Behandlung beteiligten Partner miteinander vernetzt, damit der Patient und seine optimale und schnelle Behandlung im Mittelpunkt stehen.

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Im Anschluss hatten die Besucher wieder die Möglichkeit verschiedenste Anfragen an die Spezialisten zu stellen. Davon wurde gern und rege Gebrauch gemacht.