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Auszubildende starten an Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld

„Geht nicht, gibt es nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn man sich Gedanken macht, wie es gehen kann“, davon ist Schulleiter Rainer Woischnik überzeugt. Die Idee zur Gründung einer Pflegeschule an den Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld (BbS ABI) entstand vor rund zwei Jahren. Alle Initiatoren und Wegbereiter brauchten einen langen Atem, aber nun beginnen 26 Schülerinnen und Schüler am BbS-Standort Bitterfeld die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann. Landrat Uwe Schulze betonte als Laudator der feierlichen Immatrikulation den Beginn einer neuen Ära, die den Gesundheitsstandort insgesamt stärkt. Das gilt sowohl für das Berufsschulzentrum „August von Parseval“ in Bitterfeld-Wolfen als auch für die Schüler, die als erster Jahrgang die generalistische Pflegeausbildung absolvieren.

Das moderne Klassenzimmer

In der ersten Pflegeklasse kommen die Schüler der drei beteiligten Träger – Helios Klinik Köthen, Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen und PFLEGE mobil Heidrich GbR – zusammen. Die Ausbildungsbedingungen sind zeitgemäß. Ein multifunktionaler Klassenraum und ein komplett ausgestattetes Patientenzimmer samt Sanitärbereich liegen Tür an Tür. So ist das, was am Patientenbett gelehrt und geübt wird, von allen anderen Schülern per Liveübertragung nebenan mit zu verfolgen. In den simulierten Pflegesituationen übernehmen Lehrer und Schüler konkrete Rollen und erleben die Handlungen nach Drehbuch jeweils aus Patientensicht und auch aus der Wahrnehmung der Pflegenden. Beobachtung und Auswertung gelingen so praxisnah. Auf diese Weise sollen die Schüler am Ausbildungsende möglichst viele typische Pflegesituationen im Unterricht erlebt haben. Denn im Klassenzimmer sind Fehler erlaubt, die in der Praxis nicht vorkommen dürfen.

„Wir finden im Berufsschulzentrum ausgezeichnete Bedingungen. Von Anfang an durften wir mitgestalten und freuen uns über die kurzen Wege zwischen Berufs-schule und Gesundheitszentrum. Das beschleunigt den Theorie-Praxis-Transfer“, sagt Jörg Heinrich. Der Krankenpflegedirektor des Gesundheitszentrums Bitterfeld/Wolfen fieberte mit seinem Team von Praxisanleitern dem Ausbildungsstart entgegen und auch der Geschäftsführer Norman Schaaf heißt die Azubis herzlich willkommen.

Im Berufsschulzentrum steht das Lehrer-Team der neuen Pflegeschule ebenfalls hochmotiviert vor den Azubis. Für die Schüler beginnt auch bei den Unterrichtsmaterialien das digitale Zeitalter. Jeder Azubi erhält ein Laptop mit einer Lernsoftware, die u. a. den Zugriff auf 300 Fachbücher ermöglicht.
Ein Dank gebührt allen Helfern vor und hinter den Kulissen, die in kürzester Zeit für innovative Ausbildungsbedingungen sorgen. „Unbedingt möchte ich die gute Zusammenarbeit mit dem Ministerium, dem Landkreis und den zuständigen Ämtern erwähnen. Hier zogen alle an einem Strang“, lobt der Schulleiter.

Versorgung von Menschen in jedem Alter

Der Beruf der Pflegefachfrau bzw. des Pflegefachmannes führt ab dem Ausbildungsjahrgang 2020/21 mit der generalistischen, dreijährigen Vollzeitausbildung, zu einem europaweit anerkannten Berufsabschluss. Das moderne Ausbildungsprofil befähigt zur Versorgung von Menschen jeden Alters und in allen Bereichen – in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Diensten. Insgesamt 16 Ausbildungsplätze kann das Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH pro Jahr anbieten. Jeder Schüler erhält bereits zu Ausbildungsbeginn auch einen Arbeitsvertrag, damit der Übergang vom Ausbildungsende zum Joballtag fließend ist. „Bewerbungen für Ausbildungsplätze und Praktika sind jederzeit möglich“, informiert die hauptamtliche Praxisanleiterin Steffi Hacker.

Bildunterschriften:

Landrat Uwe Schulze und Schulleiter Rainer Woischnik begrüßen die Azubis der ersten Pflegeklasse im Berufsschulzentrum „August von Parseval“ in Bitterfeld-Wolfen.

Was hier am Patientenbett gelehrt und geübt wird, können alle Schüler nebenan im Klassenraum via Live-Übertragung mitverfolgen.

Fotos: GZBIWO