Allgemeines/Presseinformationen

In der Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH greift seit rund zwei Wochen eine umfängliche Maßnahmenkette zur Eindämmung der Corona-Virus-Ausbreitung. Inzwischen liegen erste Verdachtsfälle auf der dafür extra geschaffenen Isolierstation. „Wir halten auf dieser Station 20 Betten bereit und haben die Intensivbettenkapazität mit Beatmungsmöglichkeiten hochgefahren. Da wir aber weitere Ressourcen – technisch, räumlich und personell – schaffen müssen, werden wir nun eine weitere Phase unseres Stufenkonzeptes einleiten“, erklärt Geschäftsführer Norman Schaaf. „In Kooperation mit der Universitätsklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin in Halle (Saale) setzen wir situationsbedingt unsere Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Standort Bitterfeld/Wolfen aus und werden die Betreuung unserer Patientinnen ab 2. April 2020 in die Verantwortung der Universitätsklinik Halle (Saale) übergeben. Wir sind sehr dankbar, dass wir in enger Abstimmung mit dem Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden des Universitätsklinikums, Prof. Dr. Thomas Moesta, diese Kooperation realisieren können.“

„Wir unterstützen dieses Vorhaben in der Überzeugung, dass wir dadurch das Gesundheitszentrum Bitterfeld-Wolfen in die Lage versetzen, die zu erwartende Anzahl an Corona-Patienten versorgen zu können“, sagt Prof. Dr. Moesta.

„Es ist kein leichter Schritt, aber in diesen außergewöhnlichen Zeiten müssen wir diese Entscheidung jetzt so treffen. Geburten zählen nicht grundsätzlich zu den planbaren Eingriffen und lassen sich auch nicht pauschal verschieben. Das Vorhalten einer Geburtsstation bindet aber stets Personal, das jetzt auf anderen Stationen gebraucht wird“, sagt Krankenpflegedirektor Jörg Heinrich.

Operative und internistische Abteilungen sind vorrangig arbeitsfähig zu halten. Dringend benötigtes ärztliches und pflegerisches Personal muss aus den wenig frequentierten Bereichen rekrutiert werden. „Regulär verzeichnen wir durchschnittlich 1,5 Geburten pro Tag. Hinzu kommt die Tatsache, dass wir als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit einer größeren Anzahl von Corona-Patienten rechnen und inzwischen ein Besuchsverbot für das Klinikum verhangen haben. Dies betrifft auch die werdenden Väter und Geschwisterkinder. Gerade bei Geburten wird neben medizinischer Kompetenz vor allem auch eine Wohlfühlatmosphäre geschätzt. Diesen Anspruch können wir in der nächsten Zeit nur eingeschränkt bieten. Deshalb legen wir die Geburtshilfe zeitweise in die Hände der kompetenten, hochmodernen Universitätsklinik“, stellt der Ärztliche Direktor Hans-Joachim Kluger klar.

 

Hebammen-Transfer nach Halle

 

In der Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin in Halle (Saale) kommen jährlich mehr als 1.300 Kinder zur Welt. Werdende Eltern erhalten hier eine Rundum-Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau.

Die Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und kooperiert bereits seit 2018 mit dem Ausbildungszentrum für Gesundheitsberufe am Universitätsklinikum Halle (Saale) im Zuge der Hebammenausbildung. So werden jetzt auch Hebammen des Gesundheitszentrums nach Halle entsandt. „Sie unterstützen die Kollegen in Halle und können so natürlich dort dann auch einige Mütter aus Bitterfeld/Wolfen während der Geburt begleiten“, berichtet Jörg Heinrich. Der Krankenpflegedirektor steht den Müttern, die jetzt die Geburt ihres Kindes örtlich neu planen müssen, als Ansprechpartner zur Verfügung: „Wir finden individuelle Lösungen und ich bin mir sicher, dass sich die Mütter unserer Geburtsabteilung der Universitätsklinik in Halle anvertrauen werden und sich dort äußerst sicher und geborgen fühlen werden.“ Davon ist auch Prof. Dr. med. Michael Tchirikov, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin in Halle (Saale) überzeugt.

Schwangere, die eine Geburt im Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen geplant hatten, können sich ab sofort mit Krankenpflegedirektor Jörg Heinrich unter der Telefonnummer 03493 31-2500 in Verbindung setzen.

Im Ergebnis der Entscheidung zur Aussetzung des Betriebs der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Standort Bitterfeld-Wolfen wird die vollständige gynäkologische und geburtshilfliche Versorgung der bisherigen Patientinnen durch das Universitätsklinikum Halle übernommen. Dies betrifft auch chirurgische Eingriffe und die Notfallversorgung in diesem Fachbereich. Die einweisenden Fachärzte werden entsprechend informiert.

Gynäkologische Patientinnen aus Bitterfeld-Wolfen können sich im Universitätsklinikum Halle (Saale) bei der Zentralen Notaufnahme melden. Dies ist auch die Anlaufstelle für Patientinnen, die unter der 16. Schwangerschaftswoche sind. Patientinnen im zweiten bzw. dritten Schwangerschaftsdrittel kontaktieren bitte direkt den Kreißsaal (Tel.: 0345 – 5572454) bei ungeplanten Vorstellungen bzw. zur Entbindung. Ansonsten steht ebenso die geburtshilfliche Ambulanz (Tel.: 0345 – 5572126) zur Verfügung.

 

Wichtige Kontaktdaten im Universitätsklinikum Halle (Saale)

Geburtshilfe Gynäkologie
Notfall 0345 557 2454

(Kreissaal)

0345 557 5533

(Zentrale Notaufnahme)

Normalfall 0345 557 2126

(Geburtsambulanz)

0345 557 1847