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Die orbitale Atherektomie: mit Miniaturwerkzeug Gefäßverkalkungen den Kampf ansagen

Das Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen (Mitteldeutsches Herzzentrum Standort Bitterfeld) bietet ein innovatives Katheterverfahren an, um Ablagerungen in Herzkranz-gefäßen ­– umgangssprachlich als Arterienverkalkung bezeichnet ­– abzutragen.

„Bei der orbitalen Atherektomie handelt sich um eine minimal-invasive Technik, die für die Patientinnen und Patienten wesentlich schonender als eine Operation ist“, erklärt Anwar Hanna, Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen.

Das Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen ist nach dem Universitätsklinikum Magdeburg die zweite Einrichtung in Sachsen-Anhalt, an der dieses spezielle Katheterverfahren zum Einsatz kommt. Bisher wurde es in Bitterfeld bereits zur Beseitigung von Ablagerungen in den peripheren Gefäßen wie beispielsweise bei verkalkten Beingefäßen genutzt. Nun wird das Verfahren auch bei verengten oder verstopften Herzkrankgefäßen angewendet.

Ablagerungen an den Gefäßwänden entstehen oft durch einen ungesunden Lebensstil und können als Folge einer unausgewogenen Ernährung oder mangelnder Bewegung auftreten. Auch Tabakkonsum erhöht das Risiko für Arterienverkalkung. Diese so-genannte Arteriosklerose bleibt oft unbemerkt, beeinträchtigt aber die Blutzirkulation und kann im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt führen. Bisher wurde die Arterienver-kalkung mit einer aufwendigen Intervention oder Bypass-Operation behandelt, bei der die verengten oder verschlossenen Gefäße aufgedehnt bzw. umgangen werden.

Das neue Kathetherverfahren bietet eine innovative Therapie, wie Herr Hanna erklärt: „Dabei wird über eine Arterie in der Leiste ein Katheter (biegsamer Schlauch) mit einem Miniaturwerkzeug in das schwer verkalkte und verengte Gefäß eingeführt. Am Kopf des Werkzeuges befindet sich eine millimetergroße diamantbeschichtete Krone, mit der die Verkalkungen abgeschliffen werden.“

Im Vergleich zu sonst üblichen Stent- oder Ballonverfahren werden die Ablagerungen tatsächlich entfernt und nicht in die Gefäßwände gedrängt. Außerdem bleibt gesundes Gewebe erhalten. „Manchmal kombinieren wir die Verfahren auch, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen“, so Chefarzt Hanna.

Der Kardiologe betont dennoch die Bedeutung der individuellen Gesundheitsvorsorge: „Eine Atherektomie behandelt nur die Symptome von Gefäßproblemen, nicht die Gefäß-probleme selbst. Achten Sie daher auf Ihre Gesundheit, auf eine gute Ernährung sowie ausreichend Bewegung und verzichten Sie auf Tabak und Alkohol.“