Die beiden Stimmbänder im Kehlkopf sind muskuläre Stränge , die von einer dünen Schleimhaut überzogen werden. Am Vorderen Ende sind sie miteinander verbunden, am hinteren Ende jedes Stimmbands befindet sich ein winkelförmiger Knorpel, der durch die Kehlkopfmuskeln bewegt wird. Dadurch kann die dreieckförmige Stimmritze, die zwischen den beiden Stimmbändern gebildet wird verengt oder erweitert werden. Die Weitstellung ermöglicht das Atmen, die Engstellung dagegen die Stimmbildung. Stimmhöhe und Stimmklang werden dabei durch die Länge der Stimmbänder (Unterschied zwischen Mann, Frau und Kind), die Weite der Stimmritze und durch wellenförmige Eigenschwingungen des Stimmbandmuskels selbst moduliert. Diese wellenförmige Bewegung ist so schnell und niedrigamplitudig, dass sie ohne Hilfsmittel nicht beurteilt werden kann. Deshalb wird ein „Trick“ angewendet, diese Wellenbewegung optisch zu verlangsamen. Während der Beobachtung der Stimmbänder mit einem 90-Grad-Endoskop oder einem Mikroskop wird der Patient gebeten, einen möglichst langen gleichbleibenden Ton, z. B. ein Aaaaaaaaaaa zu singen. Die Frequenz der Schallwellen dieses Tonens werden über ein Mikrofon aufgezeichnet und einem Rechner zugeführt. Von diesem wird wiederum die Lichtquelle des Endoskopes oder Mikroskopes so beeinflusst, dass keine Dauerbeleuchtung, sondern ein Flimmerlicht erzeugt wird, welches sich in der Frequenz ein wenig von der Tonfrequenz unterscheidet (sogenannte Phasenverschiebung). Da nun die Schleimhautwelle des Stimmbandes nur zu bestimmten Zeiten ihrer Bewegung beleuchtet wird, entsteht der Eindruck einer sehr viel langsameren Wellenbewegung. Der Arzt kann nun die Symmetrie beider Seiten, die Regelmäßigkeit der Wellenbewegung und ihre Amplitude beurteilen oder auf Unterbrechungen der Welle achten.

Diese Methode ist zum Einen zur Diagnostik von Stimmstörungen wichtig. In der Klinik beurteilen wir aber hiermit vor allem die Einwachstiefe gut- und bösartiger Veränderungen der Stimmbänder. Je tiefer diese ins Gewebe eingewachsen sind, desto stärker wird die Wellenbewegung gestört. Vom Ergebnis hängt also auch der Umfang der operativen Entfernung solcher Geschwulste ab.