Die chirurgische Therapie dieser Halsweichteilveränderungen ist in der Regel nach einer vorausgegangenen bildgebenden Diagnostik (Ultraschalluntersuchung der Halsweichteile, evt. Magnetresonanztomographie) zur weiteren sicheren Einordnung der feingeweblichen Natur unumgänglich. Die offen-chirurgische Vorgehensweise erfolgt entsprechend der jeweiligen Lokalisation von außen und in der Regel in Vollnarkose. Nach schrittweiser Präparation der Halsweichteile (Hautschnitt, Unterhautfettgewebe, Schonung der Halsmuskulatur, stumpfe, teils scharfe Präparation der Halsweichteile unter maximaler Schonung wichtiger Strukturen, wie Zungennerv, Gesichtsnerv, Schulterhebernerv, Stimmbandnerv, Zwerchfellnerv, große Halsgefäße/Lymphgefäße …) erfolgt die umschriebene und befundnahe Ent-fernung der jeweiligen abklärungsbedürftigen Strukturen. Nachfolgend schichtweiser Wundverschluss und gegebenenfalls Einlage einer Saugdrainage. Diese kann bei guten postoperativen Wundverhältnissen innerhalb weniger Tage entfernt werden. Die Entfernung des Hautnahtmaterials erfolgt am 7. postoperativen Tag. Bei unauffälligem Verlauf ist eine statio-näre Nachbeobachtung für zirka 5 Tage notwendig. Die gewählte Nahttechnik (Intrakutannaht) führt in der Regel zu kaum sichtbaren Hautnarben.

In Abhängigkeit von möglichen Verletzungen wichtiger Umgebungsstrukturen sind Lähmungen mit z. B. Störung der Mundbeweglichkeit, Gesichtsbeweglichkeit und der Armbeweglichkeit denkbar. Ebenso können schwere Blutungen und ein evtl. Transfusionsbedarf nicht ausgeschlossen werden (ein geringes Risiko der Übertragung von HIV und Gelbsucht besteht bei jeder Fremdblutgabe). Bei Vorhandensein einer seitlichen Halszyste muss evtl. die gleichseitige Gaumenmandel mit entfernt werden. Bei einer in der Mittellinie befindlichen Halszyste muss der Zungenbeinkörper entfernt werden.


Lymphknotenexstirpation

Bei isolierten Halslymphknotenvergrößerungen bzw. Nachweis einer generalisierten Lymphknotenvergrößerung kann aus diagnostischen Gründen eine Entfernung eines Halslymphknotens zur feingeweblichen Einordnung dieser notwendig sein. Das operative Vorgehen entspricht dem oben angeführten.

neck dissection

Diese Eingriffsart ist bei Nachweis einer bösartigen Erkrankung im Kopf-Hals-Bereich (z. B. Kehlkopfkrebs) und einer entsprechenden bildgebenden Diagnostik erforderlich. Prinzip dieser Operation ist die komplette Ausräumung der Halslymphknoten der betreffenden erkrankten Seite, unter Umständen muss auch die Gegenseite, meist in etwas geringerer Ausprägung mit operiert werden.

Das Risikospektrum ist angesichts einer oft notwendigen Präparation der Halsweichteile von der Hinterhauptregion bis zum Brustbein und in der Tiefe bis zum Erreichen der großen Halsgefäße als schwerwiegender einzustufen. Je nach Befundlage ist eine Entfernung der großen Halsvene, des Kopfwendemuskels und der Unterkieferspeicheldrüse notwendig. Bei dieser sehr ausgedehnten Operation ist eine längere postoperative Nachbeobachtung (in der Regel für 10 Tage) notwendig. Bei guter Wundheilung ist bei ausgedehnten Operationen in jedem Falle mit einer Veränderung der Halskontur (abgeflachtes oder eingesunkenes Halsweichteilrelief) zu rechnen. Prinzipiell besteht bei suspekten Halstumoren keine echte Behandlungsalternative. Es besteht immer ein gewisser Krebsverdacht, der sich nicht ohne eine operative Klärung wirklich entkräften lässt.
Unter bestimmten Voraussetzungen (Größe des Primärtumors und Muster des Lymphknotenbefalls muss eine Bestrahlungsbehandlung der Halsweichteile, gegebenenfalls in Kombination mit einer Chemotherapie, folgen.